Märkisches Brustzentrum

Das Bethanien Krankenhaus Iserlohn, das Klinikum Lüdenscheid, das Marienkrankenhaus Schwerte sowie externe Partner sind seit 2007 als Märkisches Brustzentrum anerkannt.

Oberstes Ziel dieser Kooperation sind die Durchführung einer optimalen Diagnostik und moderner Behandlungskonzepte, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen, denn Brustkrebs gilt inzwischen als heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Entsprechend den Leitlinien und dem Anforderungskatalog des MAGS NRW erfolgt die Diagnosestellung und Behandlung nach aktuellen medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Erkenntnissen.

Mit dem Märkischen Brustzentrum stellt die Frauenklinik eine kompetente und wohnortnahe Anlaufstelle für Frauen und Männer mit Brustkrebsverdacht oder der Diagnose Brustkrebs dar. Wir arbeiten dabei zum Wohl der Betroffenen und ihren Familien eng mit unseren Kooperationspartnern im Netzwerk und den niedergelassenen Gynäkologen zusammen.

Leistungsspektrum

Wenn die Verdachtsdiagnose Brustkrebs vorliegt oder auch schon z.B. durch das Mammographiesreening bestätigt wurde, ist es für die Betroffenen besonders wichtig, sich an kompetente Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten wenden zu können. Vor einer eventuellen Operation muss eine gründliche Diagnostik durchgeführt werden. Aufwendige Eingriffe können vermieden werden, wenn die Gewebeprobe einen gutartigen Befund ergibt. Wir stellen eine solche Anlaufstelle dar.

Das Team der Frauenklinik am  Bethanien Krankenhaus verfügt über die benötigten Qualifikationen und Kenntnisse. In den Räumlichkeiten der Brustsprechstunde stehen moderne technische Geräte zur Verfügung. Gleichzeitig sind wir bemüht, neben operativer Ausstattung auch eine besondere, den Bedürfnissen der Betroffenen angepasste, Atmosphäre zu schaffen.

Durch unsere Organisationsform ist es möglich, Termine für die täglich stattfindende Brustsprechstunde zeitnah und nach den Wünschen der Frauen zu vergeben. Dadurch werden die Wartezeiten innerhalb der Brustsprechstunde kurz gehalten. Die dort arbeitenden Mitarbeiter aller Berufsgruppen sind speziell geschult und für die Tätigkeit in der Brustsprechstunde von anderen Arbeiten entbunden. So können sie sich individuell Zeit für die Patientinnen nehmen. Rückzugsräume stehen zur Verfügung.
Den Wünschen unserer Patientinnen entsprechend ist es möglich, die überwiegende Anzahl notwendiger Untersuchungen ambulant durchzuführen.

Falls eine Gewebeprobe entnommen werden muss, geschieht dies ebenfalls im Rahmen der ambulanten Brustsprechstunde. Das Ergebnis steht in der Regel nach drei Werktagen fest, so dass der Termin für die Befundbesprechung bereits bei der Entnahme der Gewebeprobe vereinbart wird. So wird es der Patientin ermöglicht, sich von einer Vertrauensperson zum Gesprächstermin begleiten zu lassen. Sollte eine Frau professionelle Unterstützung wünschen, stehen dafür die Brustschwestern, unsere speziell geschulte Sozialarbeiterin und eine Psychoonkologin zur Verfügung.

Wenn die Verdachtsdiagnose Brustkrebs bestätigt wird, erstellen wir gemeinsam mit der erkrankten Frau ein Behandlungskonzept. Zu diesem gehören nicht nur die Operation, sondern auch eine Chemo-, Hormon- oder Antikörpertherapie und eventuell die Bestrahlung. In manchen Situationen ist es auch sinnvoll, eine Hormon-, Chemo- oder Antikörpertherapie vor OP durchzuführen, um den Tumor zunächst zu verkleinern. Gerne sind wir auch bei der Vermittlung eines Gesprächstermins für eine zweite Meinung behilflich.

Der mit der betroffenen Frau entwickelte Therapieplan wird, nach Genehmigung durch die Patientin, in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, an der alle oben genannten Kooperationspartner teilnehmen, diskutiert, fachlich beleuchtet und als Beschluss der Tumorkonferenz der Patientin und dem einweisenden Gynäkologen mitgeteilt.

Wir, die Mitarbeiter der Station sowie des Brustzentrums, möchten Ihnen den Krankenhausaufenthalt erleichtern und alles mögliche zu Ihrer Genesung beitragen.

Individuelle Wünsche und Bedürfnisse werden von uns stets respektiert und gleichzeitig in den Tagesablauf integriert. Patientenorientierte Pflege ist gerade dann von größter Bedeutung, wenn Krankheit die Selbständigkeit bzw. das Leben einschränken.

Es wurden vier Breast-Care-Nurses (Pflegeexpertin für Patienten mit Erkrankungen der Brust) für eine qualifizierte und adäquate Versorgung der Patienten ausgebildet. Bei Fragen zu pflegerischen und medizinischen Handlungen können Sie sich jederzeit an die Breast-Care-Nurse wenden. Gleichzeitig werden Sie in emotionalen, sozialen und psychologischen Belangen unterstützt.

Wir sind für Sie da!

Am Bethanien Krankenhaus Iserlohn halten wir alle Operationstechniken vor. Die Ärzteteams bilden sich stetig fort und wenden in der Therapie aktuelle und wissenschaftlich untermauerte Vorgehensweisen an. Dabei steht stets das Wohl der Betroffenen für uns im Vordergrund.

Für den Fall, dass eine Brust teilweise oder ganz entfernt werden muss, stehen verschiedene Operationstechniken für den Brustaufbau zur Verfügung, die im Zuge der ersten OP oder in zeitlichen Abständen zu dieser erfolgen können. Für welche Methode sich die Patientin entscheidet, legt sie nach ausführlicher Beratung mit dem behandelnden Gynäkologen und plastischen Chirurgen fest.

Bestimmte Formen des Brustkrebses machen eine Lymphknotenentfernung erforderlich. Dies ist immer dann der Fall, wenn sich Krebszellen über das Lymphsystem im Körper verbreitet haben. Dies betrifft vorwiegend die Lymphknoten in der Achselhöhle. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Krebszellen zuerst in einem (manchmal auch einigen wenigen) Lymphknoten, dem Wächterlymphknoten (Senitinel Node), ansammeln. Oft kann der Wächterlymphknoten während der Operation entnommen und untersucht werden. So kann die unangemessene Entfernung zu vieler Lymphknoten eingegrenzt werden.

Zu unserem Operationsspektrum gehören:

  • brusterhaltende Therapie und ablative Brustchirurgie
  • onkoplastische Operationen (brusterhaltende Therapie im Rahmen von Bruststraffungen oder Reduktionsplastiken)
  • Wächterlymphknotenentfernung (Sentinellymphonodektomie)
  • axilläre Lymphknotenentfernungen
  • radikale operative Behandlung bei lokal fortgeschrittener Erkrankung
  • Metastasenchirurgie
  • wiederherstellende Chirurgie (Expander-, Implantant- und Eigengewebsrekonstruktionen inkl. Mikrochirurgie)
  • Ästhetische Brustchirurgie

Systemische Therapie (Chemo-, Antihormonelle-, Immuntherapie, Bestrahlung, Naturheilverfahren)
Die Chemotherapie dämmt das Tumorwachstum direkt ein. Da von dieser Maßnahme auch körpereigene Gewebe betroffen sind, ist eine besondere Strategie erforderlich, um gezielt Krebszellen zu treffen und unerwünschte Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.

Die neoadjuvante Chemotherapie wird vor einer Operation eingesetzt, um Tumore u.a. zu verkleinern, um so gegebenenfalls eine Brusterhaltende Operation durchführen zu können. Die adjuvante Chemotherapie wird ergänzend zu einer Operation und / oder Bestrahlung eingesetzt: So soll das Risiko eines Rückfalls und die Entstehung von Metastasen verringert werden. Bei fortgeschrittenem Brustkrebs wird die Chemotherapie eingesetzt, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und Symptome abzuschwächen.

Endopredict – Übertherapie vermeiden. Durch neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Molekularbiologie kann bei guter Prognose auf eine Chemotherapie verzichtet werden ohne dadurch den Behandlungserfolg insgesamt zu gefährden. Neue Verfahren ermöglichen eine genaue molekulare Analyse der Gene, die für die Prognose wichtig sind.

In der onkologischen Sprechstunde wird mit der Patientin gemeinsam ein Therapieplan entwickelt. Wenn die Patientin es wünscht, kann sie durch eine Vertrauensperson begleitet werden. Als professionelle Unterstützung stehen auch hier die Brustschwestern, unsere Sozialarbeiterin und die Psychoonkologin zur Verfügung.

In manchen Fällen wird nach einer Operation eine Hormontherapie angesetzt. Dies wird notwendig, wenn sich herausgestellt hat, dass der Tumor durch Hormone zum Wachstum angeregt wurde. Mit der Einnahme von sogenannten „Antihormonen“ soll dies unterdrückt werden. Die Hormontherapie wird ergänzend zur Operation und über mehrere Jahre angewendet. Eine Hormonbehandlung ist in der Regel besser verträglich als die Chemotherapie, hat aber auch Nebenwirkungen.

Eine Bestrahlung erfolgt zur Abrundung der Therapie nach brusterhaltenden Operationen oder bei Befall der Lymphknoten. Dann erfolgt in der Regel auch eine Bestrahlung der Lymphbahnen. Oft, aber nicht immer, erfolgt dies nach einer Chemotherapie. Die Strahlentherapie wird heutzutage sehr viel gezielter eingesetzt und ist damit häufig schonender als früher.

Versuche das Tumorwachstum mit Hilfe von Antikörpern zu bremsen sind ein Gebiet, auf dem intensiv geforscht wird. Die Immuntherapie steckt noch in den Kinderschuhen und steht deshalb bislang nur für bestimmte Fälle zur Verfügung. Zugelassen ist ein Antikörper, der den Rezeptor für einen bestimmten Wachstumsfaktor blockiert. Er wird bei rezeptor-positiven Patientinnen eingesetzt, wenn Metastasen vorliegen oder ein hohes Risiko für einen Rückfall besteht.

Eine Brustkrebserkrankung kann trotz der insgesamt guten Chancen auf Heilung auch nach erfolgreicher Tumorentfernung erneut auftreten. Ein solches „Rezidiv“ sollte frühzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden. Eine konsequente Wahrnehmung der Nachsorgetermine beim niedergelassenen Gynäkologen ist deshalb unerlässlich.

Ein weiterer Bereich der Nachsorge ist die physische-, psychische- und psychosoziale Rehabilitation. Je nach Lebenssituation der betroffenen Frau sollte frühzeitig eine Anschlussheilbehandlung oder eine spezielle Rehabilitationsmaßnahme beantragt werden. Unsere Sozialarbeiterin steht dabei gerne beratend zur Seite.

Die Selbsthilfe Gruppe versteht sich als ein Netzwerk, in dem sich betroffene Frauen gegenseitig z.B. bei der Bewältigung von Ängsten oder durch Begleitung zu schwierigen Arztterminen unterstützen und sich so Halt und Hilfe geben.

Die Selbsthilfegruppe, Frauen nach Krebs- Iserlohn, trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat im Konferenzraum des Bethanien Krankenhaus Iserlohn – gegenüber dem Krankenhaus zum Austausch und zu Gesprächsrunden. 

Darüber hinaus stehen bei den Treffen regelmäßig Gäste (Ärzte, Therapeuten usw.) für Fragen und Informationen zur Verfügung.

Für eventuelle Rückfragen steht Frau Corinna Mange (Mobil: 0176 / 67 96 74 84) gerne zur Verfügung.

Melanie Krüger
Sekretärin
Melanie Krüger
frauenklinik-bki@kkimk.de
02371 212 352
02371 212 354

Sprechstunde

Dienstag: 8:30 – 14:30 Uhr
Mittwoch: 8:30 – 14:30 Uhr
Freitag: 8:30 – 14:30 Uhr

Terminvereinbarung

Montag – Freitag 8:00 – 16:00 Uhr